Sonntag, 12. April 2015

Meine Probleme sind einfach zu klein


Meine Lieben!

Jetzt habe ich gerade erst einmal drei Posts geschrieben und schon merke ich, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, eine Ermutigung für andere zu schreiben, weil ich manchmal selbst eine nötig hätte. Und weil ich nichts schreiben will, das für mich nicht stimmig ist, berichte ich euch heute einfach einmal von dem, was mich gerade ziemlich beschäftigt.

Seit Wochen plagen mich furchtbare Zahnschmerzen, die nicht besser werden. Jeden zweiten Tag sitze ich bei meiner Zahnärztin, die auch nicht weiter weiß. Beruflich weiß ich nicht, wie es für mich weitergehen soll. Die Streitereien und Motzereien meiner Kinder zerren so an meinem Nerven, dass ich manchmal am liebsten die Flucht ergreifen würde. Viele kleine und große Entscheidungen stehen an, und ich habe keine Ahnung, was das Richtige ist und schon gar nicht, was Gott meint, was das Richtige ist.

All das ist zwar wirklich mühsam, aber eigentlich hat es - bis auf die Zahnschmerzen! - etwas Alltägliches, womit man sich halt manchmal mehr oder weniger herumschlagen muss. Was mich aber WIRKLICH beschäftigt und beunruhigt ist etwas Anderes.

Würde mich jemand fragen, könnte ich voll Überzeugung sagen, dass ich mir sicher bin, dass Gott für jeden immer den richtigen Weg weiß und man mit der noch so kleinsten Kleinigkeit zu Gott gehen kann. Weil er uns liebt, uns zuhört und ein echtes Interesse an jedem von uns hat. Ich glaube das wirklich!

Aber trotz dieses Wissens passiert mir regelmäßig Folgendes: Wenn ich bete und Gott die Fragezeichen meines Lebens vorlegen möchte, kommen sie mir so klein und lächerlich vor, dass ich mich schäme, dafür zu bitten. Angesichts des Elends, der Not, Schmerzen und des Leides, das viele Menschen ertragen müssen, sind meine Probleme einfach zu klein. Und obwohl mein Verstand es besser weiß, schaffe ich es nicht für die "Lächerlichkeiten" meines Lebens zu bitten. Und jedes Mal, wenn ich es versuche, passiert es wieder. Mir fehlt die Brücke zwischen dem Verstand, der mir sagt: "Gott interessiert sich für dich und ALLES was dich beschäftigt" und dem Gefühl, das mir sagt: "Das, wofür du beten willst, ist absolut lächerlich".

Ich weiß nicht, ob Ihr das auch kennt? Es würde mich sehr interessieren, wie Ihr damit umgeht - wie eure Brücke aussieht oder ob Ihr gar keine braucht?

Unser Gott liebt uns und sorgt sich um uns! Wie gelangt dieses Wissen nur aus dem Kopf in das Herz und wird dort zu Gewissheit, die jedem Zweifel standhält?

3 Kommentare:

  1. Fange Dein Gebet doch damit an für Menschen Gott um Hilfe zu bitten,die z.b Hunger leiden und frieren.Und dann legst Du Gott Deine persönlichen Fragezeichen des Lebens vor.So überwindest Du den Scham.

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  2. Vielleicht besteht eine Brücke darin es ehrlich zu reflektieren und auch zu teilen. Für mich ist ein Blogeintrag wie dieser eine solche Brücke. Danke!

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  3. Liebe Frau Cappuccino und Pausebedürftige,
    ich finde es schön zu lesen was dir durch den Kopf geht, da fühle ich mich in guter Gesellschaft :)
    Für mich ist es etwas anders. Ich fühle, dass meine Fragezeichen für Gott wichtig sind, aber es fällt mir oft schwer mich von den schwierigen und schönen Dingen des Alltags zu lösen.
    Ich WEISS dass es sinnvoll ist in die Stille mit Gott zu gehen und ihm alles vorzulegen, aber oft scheitere ich daran es zu TUN.
    Da brauche ich eine Brücke ;)
    Ich wünsche euch noch eine erholsame Cafépause heute .)

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